VIDEODOKUMENTATION

800 JAHRE LADIS

Für Ladis ist das Jahr 2020 ein ganz besonderes Jahr, denn vor genau 800 Jahren wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt. Zudem ist es exakt 170 Jahre her, dass eine eigene Gemeindefeuerwehr gegründet wurde und auch die Musikkapelle kann auf ihr 90-jähriges Bestehen zurückblicken. Anlässlich dieser 3 Jubiläen wurde unter anderem ein Dokumentarfilm mit dem Titel „800 Jahre Ladis“ in Auftrag gegeben werden, der von der Geschichte und den Höhen und Tiefen der kleinen Tiroler Gemeinde berichtet. Die Produktion wurde von Bund, Land und Europäischer Union (LEADER) finanziell unterstützt.

Videofilm „800 Jahre Ladis“

 

PROJEKTVORSTELLUNG:

Geschichte
Ladis ist alter Kulturboden. Urnenfelder aus der Zeit 1000 v. Chr. beweisen, dass es bereits zu jener Zeit besiedelt war. Zur Römerzeit lag hier eine Raststation an der Straße „Via Claudia Augusta“. Im August 1220 taucht der Name „ecclesia de Laudes“ erstmals in einer Urkunde des Klosters Marienberg (Vinschgau) auf, in der Papst Honorius III. seine Besitztümer bestätigt. Im 13. Jahrhundert wurden Wirtschaftsgemeinden gegründet, Ladis zählte zum „Perger Drittel“ des Gerichtes Laudegg. Ansitz der Pfleger und Richter des Gerichtes Laudegg war bis 1864 die Burg Laudegg. Die Bauern auf der Sonnenterrasse waren bereits im 14. Jahrhundert überwiegend frei. Durch das Vorkommen von Sauer- und Schwefelquellen war Ladis schon sehr lange ein bekannter Badeort. Die Sauerbrunnquelle in Obladis wurde 1212 vom Hirten Nikolaus Schederle entdeckt, auch Kaiser Maximilian I. bevorzugte die Heilquelle zu Trinkkuren. Auf Staatskosten wurde ein Bad errichtet, das 1576 erweitert wurde und in den folgenden Jahrhunderten viel Prominenz und Adel in das Bergdörfchen brachte. Selbst der ehemalige österreichische Bundeskanzler Julius Raab oder auch der ehemalige deutsche Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger waren regelmäßig auf Urlaub zu Gast. Das beliebte Kurhotel in Obladis fiel 1972 zwar einem verheerenden Brand zum Opfer, doch noch immer wird der beliebte und äußerst gesunde „Tiroler Sauerbrunn“ abgefüllt und vertrieben. Auch der Skisport hat in Ladis eine lange Tradition – bereits 1951 wurde auf dem „Lungenbühel“ der erste Skilift am Sonnenplateau errichtet. In den folgenden Jahrzehnten hatte sich einiges getan und seit 1999 ist Ladis Teil der Ferienregion Serfaus-Fiss-Ladis, was erneut einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung mit sich brachte. Trotz des Wachstums konnte Ladis sein ursprüngliches rätoromanisches Ortsbild erhalten und ist stolz auf die noch bestehenden jahrhundertealten Bauernhäuser mit Fassadenmalereien, Freitreppen, geschnitzelten Giebelstreben und Backöfen.

Filmproduktion
Der geschichtliche Hintergrund und Werdegang der Gemeinde Ladis wurde bezugnehmend auf das 800-jährige Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung ergründet und in Form eines Dokumentarfilmes festgehalten. Nach ausgiebigen Recherchen wurde mit Hilfe des gesammelten Materials und in Absprache mit der Gemeindeführung von den Filmemacherinnen Julia Brunner und Mathea Holaus ein Filmkonzept ausgearbeitet. Diese Vorbereitungsarbeiten bildeten das Grundgerüst für die anschließende Produktion. Als Informationsquellen dienten das Gemeindearchiv, das Tiroler Landesarchiv sowie das von den Chronisten aus der Region zusammengetragene Inventar. Ebenso wurde die Bevölkerung gebeten, sich aktiv an dem Projekt zu beteiligen und alte Fotos, Prospekte, Videoaufnahmen oder sonstige geschichtliche Nachweise im Gemeindeamt abzugeben oder sich als Darsteller zur Verfügung zu stellen. Für die im Vorfeld durch die Redaktion geplanten Szenen waren Dreharbeiten im Ausmaß von insgesamt ca. 10 Tagen erforderlich. Zusätzlich fanden auch Zeitzeugen und Vereinsverwantwortliche in dem rund 30-minütigen Streifen Berücksichtigung, die in kurzen Interviews von der Entwicklung und besonderen Ereignissen der vergangenen Jahrzehnte berichteten und die Hauptbestandteile des Films mit ihren Wortmeldungen untermalten. Für die Erzählung der Geschichte wurde zudem eine professionelle Sprecherin herangezogen. Als Equipment standen dem Filmteam dem aktuellen Stand der Technik entsprechende Kameras und Mikrofone zur Verfügung – durch den Einsatz von Drohnen wurden auch aktuelle Bewegt- und Standbilder aus der Luft realisiert. Im Zuge des Schnitts und der Abschlussarbeiten erhielt der Film in der Post-Produktion einen passenden Color-Look und es wurden die Musik, die Geräusche, O-Töne, aber auch die Interviews sowie die restlichen Animationen wie z.B. das Intro oder die Namensinserts hinzugefügt.

Filminhalte
Mit der Erstellung dieses Dokumentarfilms möchte die Gemeinde Ladis auf die geschichtsträchtige Vergangenheit der kleinen Gemeinde und das Wirken früherer und aktueller Generationen bis zum heutigen Tag hinweisen. Der Fokus wurde gemäß des Jubiläums auf den Rückblick der letzten 800 Jahre seit der ersten urkundlichen Nennung gelegt – mit Hinweisen auf die ersten Ausgrabungen aus der Bronzezeit, den hohen Stellenwert der Burg Laudegg im Mittelalter, die Entdeckung der Sauerbrunnquelle und die Errichtung des Kurhotels mit all den Höhen und Tiefen bis zum Bau der ersten Skilifte und der erfreulichen Entwicklung des Tourismus seit dem Zusammenschluss mit den Nachbargemeinden zur Ferienregion Serfaus-Fiss-Ladis. Viele neue und bekannte Details und Informationen, aber auch Anekdoten und Erzählungen sowie biologische und geologische Fakten wurden gut verpackt festgehalten, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Aus der intensiven Zusammenarbeit mit Chronisten, Wegbegleitern und Zeitzeugen entstand ein interessantes Gesamtwerk, das alle Ortsansässigen stolz auf ihr Heimatdorf macht und den Werdegang und die Traditionen von Ladis nach außen trägt. Aber auch Urlaubsgäste haben sehr viel Freude daran, viele spannende Hintergrundinfos zur Geschichte und Entwicklung ihres beliebten Tourismusortes zu erfahren.

Filmveröffentlichung
Nach der erfolgreichen Premiere am 15. Oktober 2021 wird der Film „800 Jahre Ladis“ nun regelmäßig auf der Leinwand im Saal Laudegg im Kultur- und Veranstaltungszentrum „Rechelerhaus“ vorgeführt. Um möglichst viel Resonanz zu erhalten, wird das Video nach der Wintersaison 2021/2002 auf der eigens eingerichteten Jubiläumsjahr-Homepage unter www.ladis2020.at sowie auf der offiziellen Gemeinde-Website öffentlich zugänglich sein. Die weitere Verbreitung ist über Social Media (Facebook, Instagram, …) und die gängigsten Videoplattformen (YouTube, Vimeo, …) geplant. In Rücksprache mit dem Tourismusverband und den Bergbahnen soll der Film auch in regelmäßigen Abständen im Programm des eigenen TV-Kanals von Serfaus-Fiss-Ladis ausgestrahlt werden.

Aktenzahl: LaZu-L7-LEADER14_20-LDK-55

LEADER-Logoleiste RegioL

IMPRESSIONEN: